Landtechnik der nächsten Generation

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Dienstag, 15. Mai 2012, 18:17 Uhr - 306 Aufrufe
agrarpublizist

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Aktuelles: 16

Landtechnik der nächsten Generation

Herausforderungen für Hersteller und Anwender

 

 

Unter der Bezeichnung „Landtechnik 2.0.“ diskutieren Hersteller, Fachpresse und Anwender die kommenden Trends und Entwicklungsschritte in den elektronischen und sensorischen Bereichen der Land- und Agrartechnik. Dabei scheinen vor allem zwei Merkmale von immenser Bedeutung zu sein: Effizienz und Präzision. Bei den sich abzeichnenden Weiterentwicklungen in den verschiedenen Techniksegmenten verlaufen zwei Prozesse parallel: Neben den sehr konkreten Fortschritten in der Einzelgerätetechnik lässt sich immer stärker auch ein konzeptioneller Entwicklungsschub ausmachen. Denn die Hersteller sind in der Zukunft darauf angewiesen, dass es zu einem übergreifendem Engagement bei der Erreichung einer standardisierten Schnittstellentechnologie kommt. Die physikalischen Möglichkeiten des bereits im Einsatz befindlichen ISOBUS-Systems sind noch nicht vollkommen ausgeschöpft und bedürfen einer stärkeren Koordination auf herstellerübergeordneter Ebene. Die ISOBUS-Normen überlassen dem Ingenieur eines Schlepperherstellers so viele Freiheiten, dass es dem Entwickler eines Anbaugerätes unmöglich ist, alle relevanten elektronischen Funktionen konform einzuarbeiten. Hier bedarf es einer verstärkten Zusammenarbeit beispielsweise über den Opensource-Bereich, um zukünftig die Traktor-Gerät-Verknüpfung zu 100% zu erreichen.

 

Im Selbstfahrersegment stehen keine großen Revolutionen an. Ein stetiger Trend zu leistungsorientierten Maschinen sowohl bei der Futter- als auch bei der Getreideernte wird begleitet von einem wachsenden Spektrum an sensorischen Fähigkeiten. Die Unterstützung des Fahrers durch elektronische Einstellhilfen war vor 20 Jahren ebenso ein Thema wie heute. Das GPS-unterstützte Arbeiten als Einzelmaschine oder als gemanagte Flotte wurde bereits seit den 90er Jahren propagiert und wird nun häufiger praxistauglich angewendet. Bei Feldhäckslern könnte sich in den kommenden Jahren die Nahinfrarotspektroskopie (NIR-Sensorik) als Methode zur sensorischen Erfassung des Häckselgutes zügig durchsetzen.

 

Bei Pflanzenschutz und Düngung sind mittlerweile praxiserprobte Nutzungen der GPS-Technologie etabliert. Die Möglichkeiten der bedarfsgerechten Behandlung der Einzelpflanze könnten eine große Wende zu kosteneffizientem Maßnahmen einleiten. Die robotertechnischen Entwicklungen der letzten Jahre weisen einige Fortschritte auf und könnten bald Pflanzenschutz und Düngung zu einer hohen Effizienz bei geringem Mitteleinsatz führen.

 

Uneinheitliche Weichenstellungen werden bei der Reduzierung der geforderten Schadstoffimmissionen im Traktorenbereich eingeleitet. Die schon vorliegenden Varianten mit oder ohne Additiveinsatz werden in den nächsten Jahren nebeneinander existieren und zu einer Verunsicherung der Endkunden hinsichtlich der Kosten und der technologischen Perspektivsicherheit führen.

 

Die Traktorentechnologie kommt derweil in den Bereichen Fahrerentlastung und Leistungssteigerung sehr gut voran. Automatische Lenksysteme und zusätzliche Vorgewendemanagementsysteme sind zwar ebenfalls nicht durchgehend standadisiert und damit übergreifend kompatibel; doch die bereits bestehenden elektronischen Fahrerunterstützungen bedeuten einen erheblichen Mehrwert für den Fahrer und damit für das Arbeitsergebnis. Die fahrerlose Zeit ist in der Landtechnik noch weit entfernt und muss nicht zwingenderweise Ziel der Entwicklung sein. Vielmehr soll der Fahrer zukünftig verschiedenen Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen und damit auch managen können.

 

 

 



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