Probleme bei der Ersatzteilversorgung

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Mittwoch, 29. August 2012, 13:48 Uhr - 311 Aufrufe
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Probleme bei der Ersatzteilversorgung

In der Ernte zählt jede Minute

 

Aufgrund eines immer enger werdenden Erntefensters müssen die auf Höchstleistung getrimmten Landmaschinen zuverlässig arbeiten. Neben einer schnellen Wetteränderung gehört der technische Ausfall einer Landmaschine zu den unvorhersehbaren und oftmals teuren Ereignissen in einer kurzen Erntesaison. Jede Minute der Ausafllzeit eines Mähdreschers kann doppelt teuer werden. Denn arbeitet die Maschine im Lohn, kann zur kostspieligen Reparatur auch noch fehlende Einanahmen durch verloren gegangene Druschflächen kommen.

Um einen derart teuren Ernteausfall in Grenzen zu halten, müssen die Landmaschinenhersteller zwei Voraussetzungen erfüllen. Einerseits ist das Zurverfügungstellen des benötigten Ersatzteils im Schadenfall zu gewährleisten. Dabei kommt es darauf an das richtige Teil in sehr kurzer Zeit an den richtigen Ort zu bringen und über ein gut ausgebildetes Händlernetz dafür Sorge zu tragen, dass das Ersatzteil fachmännisch verbaut wird. Der zweite Faktor betrifft die damit verbundenen Kosten. Die tatsächlichen Endkundenpreise für ein Ersatzteil hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Neben den reinen Herstellungskosten, kommt es auf Herkunft, Fertigungstiefe, Nachfrage und Lageraufwand an.

Die Landtechnikhersteller versprechen ihren Kunden, dass sie die zügige Versorgung mit erschwinglichen Ersatzteilen stets aufrecht erhalten. Für die Hersteller ist vor allem der Verkauf von Ersatzteilen ausgelaufener Sereinmodelle ein interessantes Zusatzgeschäft.

Bei der Versorgung mit Ersatzteilen während der Erntesaison, kommt es jedoch auch hin und wieder zu Problemen. Selbst die vier Großen der Branche - Agco, Claas, John Deere und Case/New Holland - sind nicht immer in der Lage, das benötigte Teil über ihre jeweilige Logistik umgehend zu liefern. In der Ernte 2012 kam es vor, dass Ersatzteile für Erntemaschinen erst aus dem Ausland teuer herangeschafft werden mussten und nicht innerhalb weniger Stunden zur Verfügung standen. Gleichzeitig beklagten einige Landwirte und Lohnunternehmer, dass die Kosten für einzelne Ersatzteile unverhältnismäßig hoch seien. Für ein seriengefertigtes Kleinteil sind in der Tat schnell dreistellige Eurobeträge zu zahlen. Bei den klassischen Verschleissteilen ist durch genügend Wettbewerb und Nachfrage der Preis überschaubar, bei selteneren Teilen, die meist nur in wenigen Modellreihen verbaut wurden, können die Kosten jedoch explodieren. Ist der Endkunde mit seiner defekten Maschine auf die Lieferung des speziellen Ersatzteils angewiesen, ist er sicherlich auch bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Dass die Landtechnikhersteller diese Preise jedoch nicht immer angemssen gestalten, stellt für viele Endkunden ein großes Ärgernis dar. Daher ist es ratsam, sich vor dem Kauf eines Mähdreschers oder einer Großballenpresse auch über das Niveau der Ersatzteilkosten sowie die Qualität der Versorgung eines Herstellers zu informieren.

 

Photo: Gerd Fischer / pixelio.de



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